Schlaganfall – Endovaskuläre Therapie 6-16 h

In der Defuse 3-Studie wurde eine reduzierte Mortalität und verbesserte Rate des funktionellen Outcomes für Patienten mit einem Schlaganfall im proximalen Stromgebiet der A. cerebri media oder A. carotis interna im Zeitfenster 6 bis 16 Stunden nach Symptombeginn nachgewiesen. Vorraussetzung war ein initiales Infarktvolumen von max. 70 ml und ein Verhältnis von Ischämievolumen zu Gesamtinfarktvolumen von mindestens 1,8. Durchgeführt wurde eine endovaskuläre Therapie, verglichen wurde mit konservativ medikamentöser Therapie. Die 90-Tagesmortalität war 14% in der Interventionsgruppe verglichen mit 26% in der Kontrollgruppe, entsprechend einer NNT=8. Die DAWN-Studie konnte im Zeitraum 6 – 24 h nach Symptombeginn lediglich ein verbessertes funktionelles Outcome nachweisen, ohne einen signifikanten Mortalitätsunterschied. Die Autoren führen dies auf die Selektion von Patienten mit milderen Symptomen und größeren Infarktvolumen zurück.

Ablation bei Vorhofflimmern

Den Ergebnissen der CASTLE-AF Studie nach zu urteilen, ist die Pulmonalvenenablation bei Vorhofflimmern einer medikamentösen Therapie bei Patienten mit einer eingeschränkten LV-Funktion (<35% bei Studienbeginn) und symptomatischem Vorhofflimmern überlegen. Verglichen wurden Patienten mit einer Herzinsuffizienz NYHA II-IV, einem Biotronic ICD oder CRT-D mit Homemonitoring-Funktion und Unzufriedenheit mit antiarrhythmischer Therapie. Ausgeschlossen wurden Patienten mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung, dialysepflichtigen Niereninsuffizienz, Listung für eine Herztransplantation bzw. vorhandenem LV-AD, einer geplanten Koronarrevaskularisation oder akutem Koronarsyndrom bzw. sonstigem kardiovaskulären Ereignis < 2 Monate vor Studienbeginn, vorheriger Ablation, einer Lebenserwartung < 12 Monate, unkontrollierter arterieller Hypertonie oder anderen Kontraindikationen für eine orale Antikoagulation. Auf diese Weise sind dann letztendlich nur 13% der Patienten in die Studie aufgenommen worden, dabei wurden die Meisten aufgrund eines ICD eines anderen Herstellers ausgeschlossen (32%). Es zeigte sich nach ca. 3 Jahren beginnend eine signifikant reduzierte Mortalität in der Ablationsgruppe (NNT nach Studienende (37,8 Monate) von erstaunlichen 8,6). Dabei ist eine relativ homogene Patientengruppe untersucht worden, meist Männer (>85%) mit einem Alter um 64 Jahre. Je jünger, je besser die LV-Funktion bzw. die NYHA-Klasse war, umso deutlicher scheint der Unterschied zu sein.