Zolendronat bei Osteopenie für postmenopausale Frauen > 65 Jahre

Reid et al. haben die Frage der Effektivität einer Therapie mit Zolendronat für postmenopausale Frauen mit einer Knochendichte am Femurhals / Gesamtfemur zwischen -1.0 und -2.5, mithin den WHO-Kriterien einer Osteopenie, untersucht. Eingeschlossen in die randomisierte kontrollierte doppelt-verblindete Studie wurden jeweils 1000 Frauen, die Analyse nach 6 Jahren haben 936 in der Verumgruppe und 925 in der Placebogruppe abgeschlossen.

Beide Gruppen erhielten vor Studienbeginn 100.000 IU Vitamin D, falls bisher noch keine Vitamin D-Substitution erfolgt war, und anschließend monatlich dann 1,25 mg (50.000 IU). Mittlerweile werden hochdosierte Vitamin D-Gaben nicht mehr empfohlen, siehe z. B. Reid. In der Zolendronatgruppe wurden dann 5 mg Zolendronat i.v. alle 18 Monate verabreicht, die Placebogruppe erhielt eine identisch beschriftete Kochsalzinfusion.

Ausschlusskriterien war eine schwerwiegende Systemerkrankung, eine Niereninsuffizienz > G3b, eine Krebserkrankung in den letzten 2 Jahren, eine Knochenstoffwechselerkrankung oder Medikamente welche in den Knochenstoffwechsel eingreifen (neben Bisphosphonaten z. B. Prednisolon > 2,5 mg tgl.). Ein T-Score von < -2.5 an der Wirbelsäule war kein Ausschlusskriterium, damit erfüllte ein Teil der Patientinnen auch die Kriterien einer Osteoporose.

Dennoch war auch ohne die Berücksichtigung dieser Gruppe nach 6 Jahren eine deutlich verringerte Frakturhäufigkeit zu beobachten, das Risiko in der Zolendronatgruppe verringerte sich auf 63 % nach 6 Jahren im Vergleich zur Placebogruppe. Über alle gerechnet für das Auftreten einer symptomatischen Fraktur in 6 Jahren betrug die NNT 19. Die Mortalität war tendenziell, wenn auch nicht signifikant, in der Bisphosphonatgruppe niedriger (HR 0,65 (0,4 – 1,05) bei 41 Todesfällen in der Placebogruppe vs. 27 in der Zolendronatgruppe). Vorhofflimmern war nicht häufiger, ebenso fand sich eine günstige nicht-signifikante Tendenz für das Auftreten von Krebserkrankungen und Myokardinfarkten. Jeweils etwa 400 Patientinnen klagte über Nebenwirkungen, 56 Patientinnen lehnten eine erneute Zolendronatinfusion aufgrund von Grippe-ähnlichen Symptomen ab, in der Placebogruppe waren es 5.