Blutungsrisiko unter NOACs

Eine retrospektive Vergleichsstudie Rivaroxaban 20 mg 1xtgl. vs. Dabigatran 150 mg 2xtgl. hat ein erhöhtes Blutungsrisiko für Rivaroxaban bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern und einem Alter von mindestens 65 Jahren gezeigt (Graham et al., JAMA Intern Med. 2016;176(11):1662-1671). Die erhöhte Anzahl von Intrakraniellen Blutungen hat demnach nicht die reduzierte Rate an thrombembolischen Schlaganfällen wettmachen können. Zudem bestand eine nicht-signifikant erhöhte Mortalität von Rivaroxaban im Vergleich zu Dabigatran. Leider bisher nur eine Retrospektive Kohortenstudie, damit nur ein Hinweis auf einen entsprechenden Zusammenhang.

Bestätigen tut dies jedoch eine weitere retrospektive Kohortenstudie bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (Lip et al., Int J Clin Pract. 2016 Sep;70(9):752-63), hier zeigte Apixaban das geringste Blutungsrisiko, das höchste Blutungsrisiko war unter Warfarin bzw. Rivaroxaban zu beobachten.

Neues aus der Kardiologie 2013

Eine kurze Zusammenfassung vom kardiologischen Teil des Internisten Updates 2013 aus Wiesbaden. Aus dem Vortrag von Herrn Professor Haude:

  • Nach vorliegen dreier randomisierter Studien (CLOSURE I, RESPECT, PC) zum perkutanen PFO-Verschluss bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall sind bisher noch einige Rechentricks notwendig, um einen Vorteil des PFO-Verschluss zur alleinigen medikamentösen Therapie zu beweisen.
  • Dabigatran als Vertreter der neuen oralen Antikoagulantien hat bei Patienten mit mechanischem Herzklappenersatz im Vergleich zu Vitamin K Antagonisten enttäuschende Resultate gezeigt: RE-ALIGN-Studie.
  • RESET-Studie: Die dualen Thrombozytenaggregationshemmung (DAPT) über 3 Monate vs. DAPT über 12 Monate ist nicht Unterlegen bezüglich der Rate von Stentthrombosen bei Endeavor zotarolimus-Eluting Stents.