Diabetologie Update Innere 2015

Eine Zusammenfassung vom Internisten Update 2015 bezüglich Antidiabetika:

Wie auch in den Studien 2014 zu erkennen, die neueren Antidiabetika haben es schwer sich gegenüber dem guten alten Metformin zu behaupten. So ist Metformin nun auch bis zu einer eGFR von 45 ml/min. in einer maximalen Tagesdosis von 2×500 mg unter Kontrolle der Nierenfunktion und bei fehlenden Risikofaktoren einer Laktatazidose empfohlen (BfArM). Außerdem bleibt Sitagliptin (und die anderen DPP-IV-Hemmer) weiterhin den Nachweis einer Verbesserung der kardiovaskulären Morbidität und erst recht Mortalität schuldig (TECOS-Studie). Auch Lixisenatide kann nach einem Akuten Koronarsyndrom und Diabetes die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität nicht signifikant reduzieren (ELIXA-Studie).

Das gelingt dem Empagliflozin in Kombination mit Metformin (EMPA-REG-Outcome-Studie, NNT über 3,1 Jahre für Todesfall 39), leider ist ein Therapiestart laut der Fachinformation nur bei einer eGFR von mindestens 60 ml/min. empfohlen. In der EMPA-REG-Outcome Studie ist eine eGFR von < 30 ml/min. als Ausschlusskriterium angegeben.

Diabetologie 2014

Aus dem Script von Herrn Professor Spranger vom Internisten Update 2014 die persönliche Zusammenfassung:

Orale Antidiabetika

Die DPP4-Inhibitoren sind in den letzten Jahren als neue Substanzgruppe zur Diabetestherapie dazugekommen. Auch bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz bieten sie eine Möglichkeit der oralen Diabetestherapie.  Vorteil ist die fehlende Gewichtszunahme und die verminderte Hypoglykämierate. Leider kann bisher kein positiver Effekt auf die makro – oder mikrovaskuläre Komplikationsrate nachgewiesen werden. In der SAVOR-TIMI-Studie zeigte sich eine statistisch signifikant erhöhte Hospitalisationsrate aufgrund von Herzinsuffizienz (NNH = 143 / 2,1 Jahre, p = 0,007) unter 11 untersuchten Endpunkten (alpha-Fehler?).

Bariatrische Chirurgie

Bei adipösen Patienten (BMI im Mittel 36 kg/m²) in jüngerem Alter (im Mittel 48 Jahre) mit einem Ausgangs-HbA1c von im Mittel 9,3% zeigte sich nach 3 Jahren nach Schlauchmagen oder Magenbypass eine Gewichtsreduktion von 21% bzw. 24% gegenüber 8% in der Medikamenten-Gruppe (STAMPEDE-Studie). Der HbA1c war < 6% in der Magenbypass Gruppe bei 38%, nach Schlauchmagen bei 24% gegenüber 5% in der Vergleichsgruppe.